Borreliose und FSME, der große Unterschied

In fast allen Zeitschriften wird seit Ende März, Anfang April über das Thema Zeckenalarm berichtet, weil sich wegen des trockenen Sommers und des milden Winters die Zecken besonders stark vermehrt haben. Es wird dringend zur Impfung oder auch zur Auffrischung der FSME-Impfung geraten.

Viele Menschen glauben allerdings, wenn sie geimpft sind, dann könnten sie nicht an Borreliose erkranken. Beide Erkrankungen werden von Zecken übertragen, aber es gibt eben einen großen Unterschied.

Borreliose ist eine Erkrankung die von Bakterien, den Borrelien, ausgelöst wird.
Diese Bakterien sind im Magen einer infizierten Zecke und gelangen nach dem Stich in die menschliche Blutbahn. Unter Stress, z.B. durch unsachgemäßes Entfernen der Zecke, entleert die Zecke ihren Mageninhalt in die Einstichstelle. Bakterielle Erkrankungen werden mit Antibiotika bekämpft, denn sie verhindern die Vermehrung der Bakterien oder zerstören sie direkt.

Borreliose kann man also medikamentös behandeln!

Die Frühsommer–Meningoenzephalitis (FSME) dagegen ist eine Viruserkrankung!
Die FSME-Viren werden durch den Speichel der Zecken in die Wunde übertragen. Nach dem Stich verteilt sich der Erreger über die Blutbahn im Körper.

Es gibt keine Medikamente gegen diese Erkrankung. Man kann nur die Symptome lindern. Aber, eine Impfung kann den Ausbruch der Krankheit verhindern. Bei dieser Impfung „infiziert“ man den Körper mit abgetöteten Erregern. Die Immunabwehr reagiert darauf wie auf echte Erreger und produziert die passenden Antikörper.

Anmerkung: Es gibt Lebendimpfstoffe, die abgeschwächte, lebende Viren enthalten und es gibt Totimpfstoffe mit abgetöteten Viren. Zu diesen Totimpfstoffen gehört die FSME-Impfung. Sie können die Krankheit nicht mehr auslösen, führen aber zur Immunität. Die Impfung wird meist mehrfach gegeben und muss später regelmäßig aufgefrischt werden

Wiesen, Wald und Wasser
Dass Zecken an Gräsern und Büschen auf ihre Opfer warten ist bekannt. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass im warmen, seichten Wasser der Nichtschwimmer – und Kinderbecken in den Freibädern, in Planschbecken und Pools im Garten ebenfalls ein großes Risiko besteht, von Zecken gebissen zu werden. Zecken können bis zu drei Wochen unter Wasser überleben. Sie überleben sogar im Spülwasser der Toilette, in der Waschmaschine bei 40 ° und im Gefrierfach bei -12 ° einen Tag.

Wenn Sie also eine Zecke entfernen konnten, dann nicht im WC oder im Mülleimer entsorgen. Sofort mit einem festen Gegenstand – nicht mit den Fingern!! – zerquetschen und in Papier eingewickelt entsorgen. Auch zusätzliches Übergießen mit z.B. Klorix soll sicher sein.

Wichtig ist auch, Haustiere, also Katze oder Hund, jeden Abend nach Zecken abzusuchen.

Baden Württemberg und Bayern gehören zu den Risikogebieten. Sie finden weitere Risikogebiete auf der Website des Robert Koch Instituts: https://www.rki.de/fsme-karte

Zur Impfung berät Sie Ihr Hausarzt, ebenso, bei einer eventuellen Infektion mit Borrelien.

In der Stadt-Apotheke Alpirsbach beraten wir Sie gerne zu Lotionen zur Zeckenabwehr, so genannten Repellents. Und wir empfehlen Ihnen eine Zeckenkarte oder Zeckenpinzette zur Entfernung der Zecke.