Den Räubern auf der Spur

Zusammenhänge zwischen der Wirkung von Arzneimitteln und Mikronährstoffen

Mikronährstoffe sind Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die der Mensch mit der Nahrung aufnehmen muss. Jedoch gibt es einige Medikamente, die wichtige Mikronährstoffe unwirksam machen weil sie die Aufnahme / Resorption verhindern. Seit einigen Jahren befasst sich die Forschung mit diesem Thema und man kennt inzwischen sehr viele Beispiele für solche unerwünschten Interaktionen zwischen Arzneimitteln und Mikronährstoffen. Deshalb ist es wichtig den Mangel an solchen Mikronährstoffen auszugleichen. Das geschieht durch bewusste Ernährung oder mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln NEM.

Hier nun einige Beispiele:

  • Metformin, ein orales Antidiabeticum bei Diabetes Typ 2, senkt den Folsäurespiegel (Vitamin B9), den Vitamin B12-spiegel und die Konzentration von Coenzym Q10 im Blut.
  • Natriumhydrogencarbonat, bekannt als Natron z.B. in Bullrichsalz, vermindert die Resorption von Vitamin B12 und von Folsäure / B9.
  • Protonenpumpenhemmer wie z.B. Omeprazol oder Pantoprazol, hemmen die Freisetzung der Magensäure. Sie vermindern aber dadurch die Resorption von Vitamin B12, Magnesium und Calcium.
  • Antacida (Mittel gegen zuviel Magensäure) und Säureblocker, meist Aluminium–Magnesiumverbindungen wie z.B. Maaloxan, vermindern die Aufnahme von Eisen, Zink, Calcium und Phosphat.
  • H2-Blocker wie z.B. Cimetidin, Ranitidin stören den Vitamin D-Stoffwechsel und vermindern die Resorption von Zink, Eisen und Folsäure / B9.
  • Bei häufiger Einnahme von Antacida sollte ergänzend ein Mulitivitamin-Mineralstoff-präparat eingenommen werden – mindestens 2 Stunden vor oder nach der Einnahme des Antacidums.
  • Bei Frauen, die die Antibabypille einnehmen, wurden niedrige Werte für die Vitamine B6 und B12, sowie für Folsäure / B9 nachgewiesen.
  • Auch bei der Einnahme von Cholesterinsenkern gilt die Empfehlung B-Vitamine zu ergänzen. Die Vitamine B12, B6, B2 und Folsäure/B9 sind unter anderem für die Entgiftung der gefäßschädigenden Substanz Homocystein wichtig.

Dazu eine kurze Erklärung zu Folsäure und Homocystein

Folsäure = Vitamin B9 ist wichtig um den Homocysteinspiegel zu senken. Beim Kochen geht die Folsäure, die in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln vorkommt, leider kaputt. Homocystein ist eine Substanz, die als Zwischenprodukt im Stoffwechsel immer dann entsteht, wenn besonders viel Fisch und Fleisch verzehrt wird, also ein Abfallprodukt des Eiweißstoffwechsels. Zu viel Homocystein schädigt das Herz. Menschen mit erhöhten Homocysteinwerten haben ein gesteigertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da Homocystein die Gefäßwände schädigt. Außerdem gibt es Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten. Zum Beispiel benötigen Antibiotika, Neuroleptika, Schleimlöser, Rheumamittel oder die Anti-Baby-Pille die Vitamine B12, B6 und B9/Folsäure, um wirken zu können.  So entsteht ein Mangel an diesen B-Vitaminen und das Homocystein kann nicht mehr ausreichend abgebaut werden.

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